Im Interview mit dem K-MAG spricht Jochen Eisenbrand darüber, wie die Ausstellung aufgebaut ist, welche Rolle Design bei der Lösung von Umweltproblemen spielt und was er über eine Welt ohne Kunststoff denkt.
Herr Eisenbrand, was bedeutet der Titel Ihrer neuen Ausstellung "Plastik. Die Welt neu denken"?
Jochen Eisenbrand: Der Ausstellungstitel weist darauf hin, dass sich die Welt durch Kunststoff sehr verändert hat. Man spricht inzwischen sogar schon vom Zeitalter des Plastozän, in Anlehnung an das Anthropozän, weil Kunststoffe einfach überall zu finden sind – auch da, wo wir sie gar nicht haben möchten. Der Titel ist also auch ein Aufruf zum Handeln. Wir müssen unseren Umgang mit Kunststoffen neu bewerten und ändern. Und wir müssen Kunststoffe als Werkstoffe begreifen, die nicht nur einmalig verwendet, sondern Teil eines Kreislaufs sein sollten.
Was gibt es in der Ausstellung zu sehen? Inwiefern möchten Sie damit das Image von Kunststoff in der Gesellschaft verändern?
Eisenbrand: Die Ausstellung ist dreigeteilt. Es gibt zunächst eine Einleitung in Form einer Film-Installation von Asif Khan, der auch für das Ausstellungsdesign verantwortlich zeichnet. Da man sich hier in einem Raum mit Bildschirmen auf beiden Seiten befindet, ist das ein wirklich immersives Erlebnis. Im Film werden die 200 Millionen Jahre, die es gebraucht hat, um fossile Rohstoffe wie Erdöl zu fördern, den 150 Jahren der Kunststoffentwicklung gegenübergestellt.