Die Maschinen von Spritzgießmaschinenbauer LWB Steinl müssen das jedenfalls nicht, denn das Unternehmen hat einen Weg gefunden, auch ältere Maschinen an ein Kommunikationsnetz anzubinden. Wie das funktioniert und warum das vorteilhaft für die Unternehmen ist, erklärt Peter Radosai im Interview mit dem K-MAG.
Welche Funktionen stehen Ihren Kundinnen und Kunden durch die Nachrüstung der DataBox zur Verfügung?
Peter Radosai: Über die DataBox können die Betriebs- oder Systemdaten älterer LWB-Steuerungsgenerationen abgegriffen und an ein übergeordnetes Betriebsdatenerfassungssystem (BDE) oder Manufacturing Execution System (MES) weitergegeben werden. Damit sind ältere Bestandsmaschinen nicht länger von einer zentralen Überwachung inklusive Datenauswertung und/oder einer Datenvisualisierung moderner Produktionsüberwachungssysteme ausgeschlossen.
In seiner Basisausführung ist die DataBox ein "One-way-System", das heißt, es können Steuerungsdaten ausschließlich gelesen und an ein übergeordnetes System weitergeleitet werden.
Wie wird das System in die bestehenden Maschinen integriert?
Radosai: Die Kommunikationsverbindung auf die verbaute Steuerungsgeneration wird über zwei Wege ermöglicht: entweder eine RS 232-Schnittstelle oder über eine Verbindung mittels RJ45 TCP/IP-Schnittstelle (Ethernet-Kabel).
Welche Vorteile haben Unternehmen davon, ihre alten Maschinen kommunikationsfähig zu machen?
Radosai: Über die DataBox können alle relevanten Prozessdaten zentral von außen eingesehen werden:
- alle Achsenbewegungen: die Wege bei Plastifizieren und Einspritzen, die Aggregat-Abhebung, die Wege des Schiebetisches, des Auswerfers, des Kernzugs und der Schutztüre sowie des Trenners oben und unten
- Drücke (Staudruck und Einspritzdruck) und Geschwindigkeiten (Einspritzgeschwindigkeit, Schneckendrehzahl)
- spezifische Auftragsdaten wie die Auftragsnummer, Datum und Uhrzeit, Zykluszeit, Heizzeit, Schusszahlen, Stückzahlen pro Schicht, Temperaturen
- alle Systeminformationen wie Betriebsmodus (manuell oder automatisch), Systemdruck, Hydraulik-Betriebszeit, Alarme
Welche technischen Voraussetzungen müssen erfüllt werden, um das Paket nutzen zu können?
Radosai: Die zentrale Komponente ist die "DataBox", ein Daten-Gateway, das im Schaltschrank der Maschinensteuerung hinzugefügt wird. Zusätzlich ist lediglich eine 24V Stromversorgung erforderlich. Sie kann bei Bedarf ebenfalls einfach nachgerüstet werden.
Wie wollen Sie das System in Zukunft weiterentwickeln?
Radosai: Gerade in Vorbereitung befindet sich das "Two-way-System", das auch ein Schreiben von Daten, abgestimmt auf die individuellen Kundenanforderungen, ermöglichen wird.