Sie haben geflügelte Mikrochips entwickelt. Worum handelt es sich dabei genau?
John Rogers: Diese Geräte kombinieren Ansammlungen von dreidimensionalen (3D) Flügelstrukturen in hubschrauberähnlichen Geometrien mit integrierten Schaltkreis-Chips. Während des freien Falls führen die Wechselwirkungen zwischen diesen geflügelten Mikrochips und den Windmustern zu einem Rotationsflugverhalten, das die Zeit für die Interaktion mit der Atmosphäre verlängert und die Gesamtdistanz für die Ausbreitung in einer bestimmten Umgebung maximiert. Die Geräte können von einer Drohne oder einem Flugzeug aus freigesetzt werden; alternativ können sie in Gehäusen, die sich in bestimmten Höhen öffnen, direkt vom Boden aus in die Luft gebracht werden.
Nach welchem Prinzip funktionieren sie? Wovon sind sie inspiriert?
Rogers: Die Aerodynamik dieser Geräte führt zu kontrollierten, passiven Flugmodi, ähnlich den Mechanismen, die mit Ahornsamen, Tristellateia-Samen und bestimmten anderen Arten von windverbreiteten Samen verbunden sind. Unsere Entwürfe orientieren sich an diesen Samen, allerdings in kleinerer und optimierter Form, die durch Computermodellierung und kontrollierte experimentelle Studien in Windkanälen gesteuert wird. Zur Herstellung dieser Geräte verwenden wir ein Verfahren, das auf Prinzipien beruht, die von den Pop-up-Büchern für Kinder übernommen wurden, um flache 2D-Vorläufer in 3D-Flügelansammlungen in spiralförmigen Konfigurationen zu verwandeln. Die Mikrochips dienen in diesen Systemen als Nutzlast, ähnlich wie die Pflanzenembryonen der vom Wind ausgestreuten Samen.