Dr. Bernhard Busetti: 3D-gedruckte Bauteile mussten bis jetzt mühevoll von Hand gereinigt werden. Dementsprechend hätte eine industrielle Skalierung nur durch eine eklatante Erhöhung der Arbeitszeit erreicht werden können und hätte den Grundsätzen einer Automatisierung mit digitalisierter Fertigung vollkommen widersprochen.
Wie sieht Ihre Lösung in diesem Bereich aus?
Busetti: Wir bieten Industrieunternehmen eine individuell optimierte Reinigungslösung, die selbst filigrane Bauteile in kürzester Zeit von Materialresten befreit sowie automatisiert final aufbereitet. Im Wesentlichen besteht der Prozess aus zwei wichtigen Schritten: dem Abschleudern der Bauplattformen in einer Zentrifuge und einer abschließenden Reinigung und Trocknung in einer Reinigungsanlage. Welche Reinigungsschritte genau notwendig sind, entscheiden die Anwendenden mit unserer Hilfe.
Welche Vorteile hat das neue Verfahren?
Busetti: Unsere Reinigungslösung ermöglicht die additive Fertigung und Nachbehandlung von Jahresstückzahlen im zweistelligen Millionenbereich. Alle Vorteile des 3D-Drucks können nun auch für industrielle Losgrößen genutzt werden: Das Resultat ist eine flexible Produktion, geringere Kosten und höchste Materialsparsamkeit. Unsere Nachbehandlungslösungen resultieren in zusätzlichen Einsparungen, erhöhen die Sicherheitsstandards für Mitarbeitende, und können eine nachhaltigere Arbeitsweise fördern. So arbeitet die Reinigungsanlage ausgesprochen effizient und rezykliert mit einer eingebauten Destillationseinheit die Reinigungsflüssigkeit, damit auch bei sehr hohem Durchsatz das Lösungsmittel möglichst lange in Verwendung bleiben kann.