Im Interview mit dem K-MAG spricht Dorota Pawlucka über die Notwendigkeit für ein solches Projekt, warum Hartschäume aus Polyurethan so schwierig zu recyceln sind sowie darüber, warum sie glaubt, dass ein komplett geschlossener Wertstoffkreislauf möglich ist.
Frau Pawlucka, was steckt hinter dem Projekt CIRCULAR FOAM?
Dorota Pawlucka: Übergreifend soll das Projekt nachhaltiges Wirtschaften, speziell die Kreislaufwirtschaft, stärken. Wir beschäftigen uns damit, Altmaterialien als alternative Ressource zu erschließen. Unser Fokus liegt auf Polyurethan-Hartschäumen, die beispielsweise in Kühl- und Gefriergeräten oder als Dämmstoffe im Hausbau eingesetzt werden.
Mithilfe chemischer Verfahren möchten wir Kohlenstoffe aus den Schäumen zurückgewinnen und diesen als Rohstoff für neue Materialien einsetzen. Neben der chemischen Technologie schauen wir auch auf Abfallströme. So bekommen wir einen Zugang zu den Wertstoffen. Ich möchte betonen, es sind Wertstoffe, kein Abfall. Es sind alternative Ressourcen.
Inwiefern haben Sie die Notwendigkeit für ein solches Vorhaben gesehen?
Pawlucka: Die Notwendigkeit basiert auf drei großen Herausforderungen, mit denen unsere Erde aktuell konfrontiert ist: Klimawandel, Endlichkeit der Ressourcen beziehungsweise fossiler Rohstoffe und steigende Abfallmengen.
Kunststoffe spielen in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Zum Beispiel können wir mit Dämmstoffen Energie sparen, und wir können dank ihnen erneuerbare Energien produzieren und übertragen. Das sind nur zwei Beispiele von vielen, die zeigen, dass Kunststoffe nicht aus unserem Leben wegzudenken sind.